
Das Armenhaus in Svendborg - Svendborg Museum
ÜBER DAS FÜRSORGEMUSEUM
Das Fürsorgemuseum befindet sich im alten Armenhaus in Svendborg, ein einzigartiger Gebäudekomplex, der eine wichtige Periode der dänischen Wohlfahrtsgeschichte zeigt. Hier öffnen sich Türen zu einer Welt, die bis heute für die meisten von uns verborgen war. Hier lernen wir Geschichten über die vielen Menschen, die im Schatten der Gesellschaft lebten: Die Armen, Kranken und Obdachlosen, die hier für kürzere oder längere Zeit während des 102-Jährigen Bestehens des Armenhauses lebten. Spuren ihres harten Lebens finden sich überall.
Das Fürsorgemuseum vermittelt dem Besucher ein Gefühl der Vergangenheit, das unter die Haut geht.
WÜRDIG ODER UNWÜRDIG
Es gab zwei Wege ins Armenhaus eingewiesen zu werden: Als würdig Arm oder unwürdig Arm.
DIE WÜRDIGEN ARMEN lebten in der Versorgungsabteilung. Diese waren meist ältere und einsame Menschen ohne Familie oder Ehepartner, die sich um sie kümmerten.
Diese Gruppe umfasste auch die „schwachen Armen“, wie die Behinderten oder Geisteskranken. In der Versorgungsabteilung wurde es in besonderen Fällen auch Ehepaaren erlaubt zusammen zu leben, wenn sie „rechtmäßig und sittsam“ waren.
DIE UNWÜRDIGEN ARMEN wurden in das Arbeitshaus geschickt, in dem Männer und Frauen getrennt wurden. Die Armenhausverordnung beschrieb sie als „faule und gescheiterte Subjekte“.
Diese Subjekte wurden als Menschen erachtet, die in der Lage waren eine Arbeit zu finden; junge und ansonsten körperlich taugliche Menschen, die dennoch arbeitslos waren. Bei der Ankunft im Armenhaus wurden Arme und Obdachlose zuerst zum Vorsteher des Armenhauses geschickt.
Der Vorsteher traf in jedem Fall eine Entscheidung und stellte fest, welche Art von armen Menschen er vor sich hatte um diese in die richtige Abteilung einzuweisen.
Der Vorsteher musste entscheiden, ob sich der Einzelne der Herbeiführung seines eigenen Elends schuldig gemacht hatte.