Die Grabhügel im Wald von Gl. Hestehave
In den Wäldern östlich von Svendborg finden sich viele Spuren der religiösen Welt der Bronzezeit, die zu den farbenfrohesten Aspekten der dänischen Vorgeschichte zählen.
Sie tanzten gekleidet in Schnüroköcken zum Klang von Luren, erzählten Geschichten von der Sonne, die über den Himmel wandert, und opferten alten Gegenständen den Göttern.
In den Wäldern östlich von Svendborg (Old Hestehave, Stevneskov und Hallindskov), die auf einer sanften Ebene aus der jungen baltischen Eiszeit liegen, gibt es viele Spuren von religiösen Ritualen aus der Bronzezeit. Am auffälligsten sind die 23 sichtbaren Grabhügel, die zwischen 1800 und 1000 v. Chr. errichtet wurden. Die Verstorbenen wurden in Eichenholzsärgen mit persönlichen Gegenständen wie Schmuck und Waffen begraben.
Aber es gibt auch Spuren von zwei anderen religiösen Ritualen in Old Hestehave. Das erste ist ein Stein mit Felsritzungen. Felsritzungen sind Bilder oder Symbole, die in Felsflächen oder Steinblöcke gemeißelt sind. Das Wort Felsritzung stammt aus dem Schwedischen 'hällristning', wobei 'häll' 'flacher Stein' bedeutet.
Der lokale Spitzname für den Stein mit Felsritzungen ist Æbleskivesten aufgrund seiner 105 runden Vertiefungen. Diese Vertiefungen auf dem Stein werden als Schalenzeichen bezeichnet, eine der häufigsten Arten von Felsritzungen in Dänemark. Ihr genauer Zweck ist immer noch ein Rätsel, fällt jedoch in den religiösen Bereich der Bronzezeit.
Die zweite Spur von religiösen Ritualen ist heute am Ort nicht sichtbar, aber im frühen Bronzezeitalter wurde hier ein Zaumzeug für ein Pferd geopfert. Das Zaumzeug bestand aus 25 runden Bronzetellern mit Ursprung in Mitteleuropa.
Nicht nur im frühen Bronzezeitalter wurde Old Hestehave für Bestattungen genutzt. Schon in der späten Jungsteinzeit (ca. 4000-1700 v. Chr.) fanden Bestattungen in der Gegend statt. In einer Kiste aus flachen Steinen wurden zwei Skelette in getrennten Kammern gefunden. Diese Skelette waren jedoch nicht die ersten in der Kiste. Die Ausgrabung ergab, dass diejenigen, die zuvor in der Kiste beerdigt wurden, einfach beiseite geschoben wurden, um Platz für die neuen zu schaffen. Dies ist kein unbekanntes Phänomen, wenn man sich andere Kisten oder Großsteingräber und Ganggräber aus der späten Jungsteinzeit ansieht.